2012/10/24

Grausamer Kinderpornoring gesprengt Insgesamt flogen 20 Österreicher auf. Ein Klagenfurter missbrauchte für Pornos die Nachbarskinder.


Bilder des Grauens fanden sich auf den sichergestellten Datenträgern, daneben wurden aber auch Sprengstoff und Waffen sichergestellt  

Bilder des Grauens fanden sich auf den sichergestellten Datenträgern, daneben wurden aber auch Sprengstoff und Waffen sichergestellt
Es ist der bisher brutalste Kinderpornoring, den Beamte des Bundeskriminalamtes mithilfe US-amerikanischer Behörden aufdeckten: Ein Täter kauerte tot vor dem Computer, der zweite hatte eine Bombe gebaut, beim dritten wucherte eine Hanfplantage. Und der vierte Täter betätigte sich selbst als Produzent, wobei er Kinder aus der Nachbarschaft missbrauchte. Insgesamt 20 Österreicher flogen bei der jüngsten Razzia auf.
Es begann mit einer weltweiten Internet-Ermittlung des Department of Homeland Security (ICE) in den USA. Diese Abteilung des US-Heimatschutzministeriums ist zuständig für grenzüberschreitende Kriminalität. Dazu gehört auch die weltweite Verbreitung von Kinderpornos im Internet.

Gondola

Seit geraumer Zeit läuft die international akkordierte Operation "Gondola". Die hat schon sehr gute Fahndungserfolge gebracht. In Alexandria im US-Bundesstaat Virginia konnte ein Sprachlehrer ausgeforscht werden, dem die Produktion von Kinderpornos mit Mädchen nachgewiesen wurde. Dafür wurde der Mann inzwischen zu 30 Jahren Zuchthaus verurteilt. Eine weitere mutmaßliche Produzentin wurde enttarnt, nach ihr wird weltweit gefahndet. Die australische Polizei konnte einen 44-Jährigen verhaften, der 50.000 abartige Bilder ins Netz gestellt hatte. Mithilfe der ICE konnte auch in Italien eine Kinderporno-Seite vom Netz genommen werden.
Durch die Operation "Gondola" konnten bisher 32 Personen hinter Gitter gebracht werden, 22 Anklagen wurden erhoben, und gegen zahlreiche weitere Verdächtige wird ermittelt.

Razzia

Kürzlich ist es der ICE gelungen, Daten auf einer US-Kinderpornoswebseite zu sichern. Dabei tauchten auch die IP-Adressen von 20 österreichischen Computern auf.  Die Daten wurden umgehend an das Bundeskriminalamt in Wien weitergegeben, das die Eigentümer der Computer ermitteln konnte. Insgesamt wurden in Zusammenarbeit mit den Landeskriminalämtern bei einer bundesweiten Razzia 1600 Speichermedien mit mehreren Zehntausend kinderpornografischen Dateien sichergestellt. Bei den Verdächtigen handelt es sich um Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren – ausschließlich Männer.
Die Frage nach einem Geständnis stellte sich bei einem 63-jährigen Akademiker aus Wien-Landstraße nicht mehr. Die Beamten  fanden ihn in seiner Wohnung tot vor dem Computer zusammengekauert. Auf dem Bildschirm waren noch perverse Fotos zu sehen.

Sprengstoffhund

Bei einem 38-jährigen Grazer Langzeitstudenten wurden 600 eindeutige Dateien sichergestellt. Vor der Hausdurchsuchung in der Wohnung mussten aber der Entschärfungsdienst und ein Sprengstoffhund anrücken. Denn der Student hatte auch Sprengmittel, Munition und gefährliche Chemikalien gelagert. Nach der Entschärfung stellten die Beamten in der Wohnung auch noch eine größere Menge Schusswaffen sowie Kriegsmaterial sicher.
Ein weiterer Grazer hatte neben seinem Kinderporno-Depot auch gleich eine Hanfplantage angelegt. Besonders erschreckend ist der Fall eines Klagenfurters, der mehrere Zehntausend Dateien angelegt hatte. Man entdeckte auf zahlreichen Fotos und Videos nicht nur den Verdächtigen selbst, sondern auch Kinder aus der Nachbarschaft, die von ihm missbraucht worden waren.

Letztes Update am 09.09.2012, 16:43

Artikel vom 09.09.2012 16:29 | KURIER | | « zurück zu Nachrichten

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